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1. Das Altertum - S. VI

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- Vi arbeitung gelangen knnen. Der fr die Ii. Klasse bemessene Stoff ist immerhin noch reichlich genug, wenn man erwgt, da in der Ii. Klasse im zweiten Schulhalbjahr ein nicht unbetrchtlicher Teil der fr den Geschichtsunterricht zur Verfgung stehenden Zeit durch die Einfhrung der Seminaristen in die Methodik des Faches in Anspruch genommen wird. Dem Vorwurf, als ob der Iii. Klasse zu viel Stoff aufgebrdet wre, mchte ich durch die Thatsache begegnen, da ein groer Teil des Stoffes auf der Prparandeuaustalt eine mehr oder weniger abschlieende Erledigung gefunden hat, wie z. B- alle Sagenstoffe der orientalischen Völker und der Griechen und Rmer, Cyrus, die Perserkriege, Alcibiades, Alexander der Groe, die Gallier in Rom, der tarentinische Krieg, die puuischen Kriege, Kimbern und Teutonen, Julius Csar, Armin. Dagegen sollten Prparanden mit Stoffen wie Lykurg und Solou, peloponnefifcher Krieg, Verfassungskmpfe in Rom, die Gracchen, Brgerkriege in Rom, Kaiserzeit u. a. nicht behelligt werden. Dem Seminar erwchst vorzugsweise die Aufgabe, den ueren Ver-lauf der Geschichte bersichtlich darzustellen und das geschichtliche Ver-stndnis durch steten Hinweis aus den pragmatischen Zusammen-hang der Thatsachen zu wecken und zu frdern. Der Gedchtnisstoff ist zu beschrnken, und ich habe mich darum bemht, in der ueren Geschichte nur das Notwendigste zu bieten. Viele Personen- und Schlachtennamen, ausfhrliche Schlachtenschilderungen und andern untergeordneten Stoff habe ich gestrichen; dagegen sind kulturhistorische Darstellungen meist ein-gehender ausgefhrt worden. Ich habe im vorliegenden Teil besondere Rcksicht darauf genommen, der Eigenart der Griechen durch eine ein-gehende Behandlung ihrer Mythologie, Sagengeschichte und Kunstgeschichte, der Eigenart der Rmer durch ausfhrlichere Darstellung ihrer Kriege und ihrer Heeres und Staatsverfassung gerecht zu werden. Mit dieser Darlegung habe ich die zweite Aufgabe des Geschichts-Unterrichts im Seminar gestreift, die darin besteht, das innere Leben der Völker, ihre Kulturgeschichte, zu bercksichtigen, eine Forderung, die jetzt mehr als je erhoben wird. So berechtigt sie auch ist, so ist doch weises Mahalten ihr gegenber geboten, damit Raum bleibe, um in die Seelen der Schler Hochachtung vor der sittlichen Gre der leitenden Staatsmnner pflanzen zu knnen. Die Thaten und die Persnlichkeit groer Männer ergreifen das Herz der Jugend tiefer und bilden den Willen wirksamer als alle Belehrungen der die Wandlungen der allgemeinen Zustnde. Ich habe darum im Hlssbuch Sitten und Bruche, Wohnung, Kleidung, Bewaffnung und hnliche Dinge nur wenig in Betracht gezogen, dagegen die Lebensformen eingehender bercksichtigt, die das Geprge und die

2. Das Altertum - S. VII

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- Vii Entwickelung einer ganzen Periode bestimmen, insbesondere die verschiedenen Formen des Staatslebens, wie es sich an dem altpersischen Hofe, in der athenischen Volksversammlung, im rmischen Senat, in Lehnswesen und Hierarchie, in absoluter und konstitutioneller Monarchie darstellt. Die Schpfungen der Kunst habe ich nur da bercksichtigt, wo sie wesentlich in das ffentliche Leben eingegriffen haben; dementsprechend bringe ich die Bauten des Orients, das Athen des Perikles, das kaiserliche Rom, die Denkmler der maurischen Kultur in Spanien, die Kirchen der schsischen Kaiserzeit, die Städte des spteren Mittelalters, das Nrnberger Kunstleben zur Reformationszeit, die Renaissance in Deutschland, Berlin unter Friedrich I. und Friedrich Ii. in den hervorragendsten Schpfungen zur Anschauung. Fr diese Bilder aus der Kunstgeschichte habe ich darum ausfhrlichere Ab-schnitte dargeboten, die durch Abbildungen, die in jedem Falle das ange-messene und belehrende Beispiel geben, erlutert sind. Diese Abbildungen mssen im Seminar ergnzt werden durch die kunsthistorischen Bilder-bogen aus dem Verlage von E. A. Seemann in Leipzig, die betr. Mnchener und Stuttgarter Bilderbogen. Sehr zu empfehlen ist auch, eine Auswahl von Langls Bildern im Verlage von Hlzel in Wien. Die Belehrungen der die Entwickelung der Wissenschast mssen auf das geringste Ma beschrnkt werden. Hier vor allem liegt die Gefahr nahe, Namen ohne Inhalt zu geben, die ebenso wertloser Ballast sind als die Notizen der Literaturgeschichte ohne Proben aus den Dichtern. Soweit Geschichtschreibung und Dichtkunst in Betracht gezogen werden, sind in meinem Hlssbuch die bedeutendsten Geschichtschreiber durch Quellenstze vertreten; in der alten Geschichte sind auch einige Proben von bedeutenden Dichtern und Rednern gegeben; in der deutschen Geschichte beschrnke ich mich aber auf den Hinweis einschlgiger Poesien im Lesebuch fr deutsche Lehrerbildungsanstalten von Kehr und Kriebitzsch, da die Schler mit der Entwicklung der deutschen Litteratur im deutschen Unterricht bekannt gemocht werden. Ist auch wohl zu beachten, da der Geschichtsunterricht durch Quellenstze nicht berbrdet werde, so sollen doch groe Dinge von groen Mnnern erzhlt werden". Ich habe darum in vorliegendem Teil fr die Heroenzeit Stcke aus Homer, fr die Bltezeit Griechenlands solche ans Herodot, Thucydides und schylus, fr die Bltezeit Roms solche aus Livius und Polybius, fr den Verfall der alten Welt solche ans Cicero, Csar und Tacitus in guten bersetzungen dargeboten. Die Quellenstze knnen (vielleicht noch mit Ergnzungen vom Lehrer) während des Unter-richts vorgelesen, auch wohl von den Schlern privatim gelesen und in der Klasse vorgetragen werden. In diesem beschrnkten Mae ist Quellen-

3. Das Altertum - S. VIII

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- Viii Benutzung von feiten der Schler nicht nur mglich, sie wirkt auch anregend und frdert die Veranschaulichung und Belebung des Stoffes. Durch die bekannte Kaiserliche Kabinettsordre vom 1. Mai 1889 und die Ausfhrungsbestimmungen des Staatsministeriums vom 27. Juli 1889 und durch weitere uerungen Seiner Majestt des Kaisers der die Reform des hheren Unterrichts ist dem Geschichtsunterricht eine neue didaktische Aufgabe erwachsen: die Schler sollen der die staatlichen Ein-richtuugeu und die socialen Fragen der Gegenwart belehrt werden, damit sie mehr als bisher das Verstndnis fr die Gegenwart und insbesondere fr die Stellung unseres Vaterlandes in derselben gewinnen", und ferner, damit sie Gefallen finden an dem, was sie vor sich haben, ihrem Vaterlande und seinen Einrichtungen". Durch die soeialpolitischen Belehrungen sollen die Schler zu der Einsicht gefhrt werden, da sociale Fragen in jeder Zeit wirksam gewesen sind, und da sie im letzten Grunde nichts anderes sind, als das immer neue Verlangen nach einem Ausgleich der Gegenstze, die sich in jeder Periode neu gebren. Der Unterricht kann und mu die Erfahrung begrnden, da alle gewaltsamen Lsungen der socialen Fragen an ihrer verbrecherischen berspannung gescheitert, und da die Hrten der socialen Gegenstze zu allen Zeiten nur auf dem Wege einer humanen Gesetzgebung gelindert sind. Ein so gerichteter Unterricht wird ganz von selbst, indem er die stetigen Fortschritte zum Bessern auf-weist, zu einer Wrdigung der Verdienste unfers Herrscherhauses um die Hebung der untern Stnde führen und das Vertrauen festigen, da auch das Deutsche Reich einer gesunden Lsung der socialen Frage gewachsen sein werde."2) Die soeialpolitischen Unterweisungen mssen sogleich in der Iii. Klasse im Anschlu an die innere Geschichte der Griechen und Rmer ihren An-fang nehmen, weil die socialen Kmpfe, die sich in den spteren Perioden der Weltgeschichte immer wiederholen, nirgends auf einem so engen Raum so anschaulich und so typisch durchgefochten sind als in den beiden antiken Staaten. Es ist dabei den Schlern vor allem zum Bewutsein zu bringen, da die Staaten der alten Welt durchweg Sklavenstaaten waren. In dem durch die Sklaverei verschuldeten Untergang des Mittelstandes liegt die vornehmste sociale Frage der alten Welt. Dies ist schon an der Lykurgischen *) der den Wert der Quellenstze habe ich mich ausfhrlicher in dem Vorwort zu meinem Quellenlesebuch sr den Unterricht in der vaterlndischen Geschichte fr hhere Unterrichtsanstalten" ausgesprochen. Hannover, C. Meyer, 1895. 2) Siehe Dr. A. Kcher: Zwei neuere Probleme des Geschichtsunterrichts auf den hheren Schulen. Hannover und Leipzig, Hahnsche Buchhandlung, 1896.

4. Das Altertum - S. 23

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
23 Gefen. der die Religion der Assyrer verbreiten die Bildwerke von Ninive gleichfalls einiges Licht. Die heiligen Symbole der Sonne, des Mondes und der anderen Planeten, denen man hufig begegnet, beweisen, da der Sterndienst der Babylouier auch in Ninive heimisch war. Die geflgelten Lwen und Stiere mit brtigen Mnnerkpfen von ernstem Angesicht, die an den Eingngen der Palste und Tempel aufgestellt waren, sind Darstellungen des Lwengottes Nergal (Mars). (Nach Max Duncker, Geschichte des Altertums; E. Meyer, Geschichte des Alter-tums; Georg Weber, Allgemeine Weltgeschichte.) 3, Die Perser. a) Das Land. Die Herrschaft der Vorderasien war nach dem Fall Babylons von den Semiten auf die Perser bergegangen, ein Volk des groen indo-germanischen Stammes, der nun in den Vordergrund der Geschichte tritt und in Asien die Ost-Arier (Inder) und die West-Arier (Iraner) und in Europa die Hellenen, Jtaliker, Kelten, Germanen und Slaven um-fat. Von den Ariern in Asien war es den Iranern allein vergnnt, eine Zeit lang kriegsgewaltig hervorzutreten und die Fhrerrolle in der Ge-schichte zu bernehmen. Ihre Wohnsitze lagen auf dem weit ausgedehnten Hochlande von Iran, zwischen dem Snleimangebirge und dem Strom-gebiete des Enphrats und Tigris und zwischen dem kaspischen Meer und dem indischen Ozean. Den Westrand des Hochlandes, das linke Tigris-user, hatten die Meder besetzt, ihre Hauptstadt war Ekbatana; auf dem Sdrande, am persischen Meerbusen, wohnten die Perser in und um ihre Hauptstadt Persepolis: den Nordrand hatten die Baktrer inne. l>) Geschichte. König Cyrus (558529) und die Begrndung der persischen Macht. Unter allen Iranern, die das Joch Assyriens tragen muten, hatten sich zuerst die Meder unter ihrem Könige Kyxares befreit. Nach der Zer-struug Ninives gewann Kyxares aus der assyrischen Beute alles Land stlich und nrdlich vom Tigris, und sein Reich war unstreitig eins der mchtigsten unter den nach 606 neu aufgekommenen Staaten. Aber so schnell, wie sie ausgeblht war, sank die Herrlichkeit Mediens wieder dahin. Unter dem schwachen Astyages, dem Sohne des Kyxares, erlag Medien den Persern unter Cyrus, und die Herrschaft ging nun von den Medern auf die Perser der. In ltester Zeit waren die Perser ein abgehrtetes, kriegerisches, uu-

5. Das Altertum - S. X

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
einschlagende Abschnitte der historischen Specialwerke von E. Curtius, Th. Mommsen, G. Pfister, W. Droysen, Uhlemann n. a.; auerdem noch Rmpel, Kleine Propylen, L. Sevin, Geschichtliches Quellenbuch, G. Brett-schneidet, Hlssbuch fr den Unterricht in der Geschichte, W. Schwahn, Lehrbuch der Geschichte, Pfalz, Die Geschichte in ihren Grundzgen und E. Knaake, Lehrbuch der alten Geschichte. Indem ich die verehrten Herren Kollegen bitte, mir ihre Ausstellungen an meiner Arbeit nicht vorenthalten, sondern zur Verbesserung des Buches freundlichst mitteilen zu wollen, schliee ich mit dem Wunsche, da meine Arbeit dazu beitragen mge, Begeisterung fr sittliche Mnnergre und zu opferfreudiger Hingabe an Kaiser und Vaterland zu wecken und zu frdern. Alfeld im Herbste 1897. W. Heinze.

6. Das Altertum - S. 27

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
27 Ende zuteil geworden sei, und weiter befragt, setzte er in die zweite Stelle zwei Jnglinge, Kleobis und Biton, Shne einer Priesterin, die einst, da ihre Mutter in den Tempel gefahren werden mute, sich statt der aus-bleibenden Stiere selbst vor den Wagen spannten, und hierauf, da die Mutter von der Gttin zum Lohne fr ihre Kinder erflehte, was den Menschen das Beste sei, im Tempel entschliefen und nicht wieder erwachten. Da verhehlte Krsus seinen Unwillen nicht, da Solon sein Glck nicht einmal dem des einfachen Brgers gleich achte, worauf dieser erwiderte, er knne niemand vor seinem Ende glcklich nennen, denn die Gottheit habe wohl vielen das Glck kurze Zeit gezeigt, sie dann aber zu Grunde gerichtet. Und Krsus sollte bald die Wandelbarkeit des Glckes erfahren. Er hatte zwei Shne, der eine war taubstumm, der andere ausgezeichnet vor allen seinen Gespielen, und gerade dieser wurde auf der Jagd unversehens durch einen Wurfspie gettet. Aber ein noch greres Unglck stand dem König selbst bevor. Er rstete gegen den benachbarten König Cyrus, dessen wachsende Macht ihm bedrohlich erschien, ein gewaltiges Heer. Bevor er aber in den Kampf zog, lie er das Orakel in Delphi fragen, ob er den Krieg gegen die Perser beginnen knne; er erhielt die Antwort: Wenn Krsus der den Halys geht, wird ein groes Reich zerstrt werden." Des Sieges gewi zog nun Krsus zuversichtlich der den Halys dem Cyrus entgegen. Dieser ntigte aber des Krsus Heer zum Rckzug auf die Landeshauptstadt Sarves und schlo die Stadt ein. Vor dem Thore wurde Krsus besiegt und gefangen genommen. Cyrus wollte ihn ver-brennen lassen. Schon stand er auf dem angezndeten Scheiterhaufen, da gedachte er des weisen Solon, dessen Ausspruch der die Wandelbarkeit des Glckes sich an ihm bewhrt hatte, und er rief mit lauter Stimme: Solon, Solon!" Cyrus verlangte zu wissen, wen er rufe, und als er es erfahren und die Unbestndigkeit menschlicher Gre bedacht hatte, befahl er, den Krsus vom Scheiterhaufen herunterzunehmen. Er behielt ihn fortan als seinen Ratgeber bei sich. Die weiteren Eroberungen des Cyrus und sein Ende. Nach-dem das Reich des Krsus von Cyrus erobert war, blieben in Kleinasien noch die griechischen Kstenstdte an der kleinasiatischen Kste, wie Milet und andere, zu unterwerfen. Diese hatten das milde Joch der lydischen Könige ohne sonderliches Widerstreben getragen, strubten sich nun aber, die Unterthanen des persischen Knigs zu werden. Sie rsteten sich zum Kampfe, suchten auch die Hlfe der europischen Griechen, und die Spartaner lieen dem Cyrus durch eine Gesandtschaft vermelden, er sollte keine griechische

7. Das Altertum - S. 31

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
31 ihres Landes, die in ein weites Becken mnden sollten. Hier hoffte er nicht nur neue Handelswege anbahnen und eine Reihe wichtiger Städte auf einem Feldzuge lngs der Kste, im Geleite seiner Flotte, mit dem Reiche vereinigen zu knnen, sondern ein- fr allemal den Einfllen der nordischen Nomadenvlker ein Ziel zu setzen. Zunchst lie er eine vor-lufige Untersuchung der Nordksten des schwarzen Meeres veranstalten, und nachdem er von Gefangenen der alles Ntige Auskunft erhalten hatte, beschlo er, in Person die groe Unternehmung zu leiten, die die Heer-scharen Vorderasiens zum erstenmal um 509 v. Chr. auf das europische Festland fhrte. Durch griechische Baumeister lie Darms an schmlster Stelle eine Brcke der den Bosporus schlagen, um den bergang der die Meerenge zu erleichtern, und die untergebenen griechischen Städte und Inseln Kleinasiens stellten ihm die Kriegsflotte. Die ersten Griechenstdte des westlichen Festlandes, namentlich das wichtige Byznz, unterwarfen sich freiwillig, und eilig rckte er durch Thracien und der den Balkan gegen den Ist er (die Donau). der eine Schiffsbrcke, zu deren Wchtern er die Tyrannen der griechischen Städte Kleinasiens und Thraciens zurck-lie, drang er mit einer halben Million Streiter weit in dem Lande der Scythen vor. Diese wichen aber seinen Angriffen bestndig aus, verwsteten alles Land hinter sich und verschtteten die Brunnen. Das Perserheer geriet in die grte Not, und aus Mangel an Wasser und Lebensmitteln mute Darms umkehren. Inzwischen hatte Miltiades, Fürst im thra-tischen Chersones, ein Neffe jenes Miltiades, der unter Pisistratus dorthin ausgewandert war, in Gemeinschaft mit den Scythen die Brcke abbrechen wollen, war aber durch den Tyrannen Histiaus von Milet und die brigen Fürsten daran verhindert worden. Die thracischen Kstenstdte am Hellespont und Bosporus behaupteten die Perser, weshalb Miltiades nach Athen flchtete, Histiaus erhielt aber zum Danke eine Herrschaft in Thracien. c) Persische Kultur. Die Bedeutung und hervorragende Stellung, die das persische Volk unter allen Vlkern Vorderasiens unbestritten sich errungen hatte, beruhte auf seiner sittlich hochstehenden Religion, auf seiner eigentmlichen Ver-faffung und auf seiner kriegerischen Tchtigkeit. Die Religion der Perser. Die Religion der Perser wie aller Jranier heit die masdajanische nach der Hauptgottheit Masda (der Weise), gewhnlich in der Zusammensetzung mit Ahnra (Herr) Ahnramasda genannt, oder auch die sarathustrische nach Sarathustra, griechisch Zoroaster. Dieser ist eine mythische Persnlichkeit. Er soll in Baktrien

8. Das Altertum - S. 35

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
35 des Herrschers zu heben. Und wie das persische Reich die meisten Kultur-staaten der morgenlndischen Welt in sich fate, so sollte auch der Knigs-hos von Susa alle Herrlichkeit und Pracht, die an den brigen Knigs-brgen nur vereinzelt zum Vorschein kamen, in sich vereinigen. Das Ansehen der Magier wuten die persischen Könige so sehr herunterzudrcken, da ihre heilige Macht hauptschlich zur Erhhung der Knigswrde diente. Dem Monarchen gegenber befanden sich die Priester in demselben Ver-hltnis der Unterwrfigkeit wie die brigen Unterthanen; als Opferer, Wahrsager und Festordner standen sie im Dienste des Knigs. Er war der Stellvertreter des Ahuramasda auf Erden, den er ebensowohl durch Weisheit, Tugend und Gerechtigkeit als durch Allmacht und Majestt 5ar-stellen sollte. Um den Eindruck seiner Erscheinung zu erhhen, zeigte er sich seinem Volke nur selten und immer im vollen Glnze der Majestt, im Purpurgewande mit eingewirktem Wei, mit goldenem Gurt und edel-steinblitzender Schwertscheide, mit hoher Tiara und safrangefrbten Schuhen. Wer zu ihm wollte, mute sich seinen Weg durch eine Menge von Hos-bedienten, Thrstehern, Wchtern und Anmeldern bahnen, und wenn er vor das knigliche Angesicht kam, sich in den Staub niederwerfen. Bei knig-lichen Prachteinzgen duftete die Strae von Myrten und Weihrauch, Peitschentrger gingen zur Seite und voraus, um fremde Annherung abzuhalten; goldgeschmckte Leibwchter mit bekrnzten Tiaren, Stab- und Lanzentrger umgaben ihn. Magier mit dem heiligen Feuer schritten vordem mit acht weien Pferden bespannten Wagen des Sonnengottes einher, auf den der knigliche Wagen folgte, gezogen von nifischen Pferden aus den Bergweiden von Ekbtana. Hinter diesem ritten die vornehmen Perser aus seiner Umgebung, das purpurne Obergewand der dem Panzer, ein gekrmmtes Schwert mit goldenem Griff und goldener Scheide am Grtel, mit goldenen Ketten und Armbndern geschmckt und auf Pferden mit goldenem Zgel und Gebi, alles Ehrengeschenke des persischen Groknigs an seine getreuen Stammgenossen. Der Hofstaat des Knigs, von den Verwandten" und Tischgenossen" bis zu der Leibwache, der Hofdienerschaft und der Schar von Kmmer-lingen, war so groß, da tglich 15000 Menschen im kniglichen Schlo gespeist wurden. Die Tafel des Knigs war mit den ausgesuchtesten Speisen und Getrnken besetzt, die aus den Gegenden herbeigeschafft wurden, wo sie am besten gediehen. Was irgend ein Land Kstliches hervorbrachte, davon mute es einen Tribut an den Hof liefern, so Arabien tausend Pfund Weihrauch jhrlich, die thiopier Ebenholz und Elefantenzhne, Medien und Armenien Pferde. (Fig. 10.) 3*

9. Das Altertum - S. 39

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Ii. Die Griechen. L Das Kand und die Sewohner. Die Hmns- oder die Balkanhalbinsel, auf der die Hellenen wohnten ist die gegliedertste von den drei sdlichen Halbinseln Europas. Sie lst sich wieder in eine Menge von Halbinseln und Landzungen auf, denen zahlreiche Inseln vorgelagert sind. Ganz besonders ist die Ostseite reich gegliedert, und daher entwickelte sich hier zuerst Schiffahrt und Handel nach dem benachbarten Kleinasien. Durch eine reiche Gebirgsgliederung wurde Griechenland in eine groe Anzahl kleiner Kantone aufgelst, was eines-teils die einzelnen Stmme und Staaten zum Wetteifer anregte, andern-teils aber auch die an und fr sich schon vorhandene Neigung der Stmme zur Absonderung und das Widerstreben gegen staatliche Einheit mchtig frderte. Groen Einflu bte die griechische Landschaft mit ihrer Flle von Reizen auf die Entwickelung des knstlerischen Sinnes ihrer Bewohner aus. Die Halbinsel wird im Nordosten vom Pontus euxinus (dem gastlichen Meer) besplt. Aus ihm gelangt man durch den Bosporus, die Propontis und den Hellespont zum gischen Meer. Bosporus und Hellespont waren also die natrlichen Wasserstraen zu den getreidereichen Lndern am Pontus euxinus und zugleich die bequemsten bergnge von Asien nach Europa. Die Nordgrenze Griechenlands bildeten die kerannischen und kambnnischen Berge. Zweimal schneiden von Osten und Westen das gische und ionische Meer tief ins Land hinein mit dem malischen und ambracischen, dem saronischen und korinthischen Meerbusen und teilen so das Land in drei Teile: Nordgriechenland, Mittelgriechenland oder Hellas und Sd-griechenland oder Peloponnes. Nordgriechenland wird durch das von Nordwesten nach Sdosten ziehende Pindusgebirge in das westlich gelegene Bergland Epirus und in das gesegnetere, wasserreiche Thessalien im Osten geschieden. Thessalien ist ein auf allen Seiten von Bergen umschlossener Thalkessel mit dem am Ostrande am Meer gelegenen schneebedeckten Olymp, dem Gttersitz, und dem lieblichen Thal von Tempe, durch das der Flu Peneus seinen Durchbruch ins Meer gefunden hat. Die wichtigsten Städte waren Jolkus und

10. Das Altertum - S. 2

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
2 lande seiner beiden Quellstrme niedergehen, beginnt mit der Sommer-sonnenwende sein Wasser allmhlich zu schwellen. Gegen Ende des Juli tritt er aus den Ufern und berflutet das ganze Land bis an die ein-schlieenden Bergreihen, so da er um die Zeit der Tag- und Nachtgleiche des Herbstes mehr als 6 m der dem niedrigsten Wasserstande steht. Ebenso allmhlich, wie er gestiegen, fllt der Flu aus seinen gewhnlichen Wasser-stand zurck, der vor der Sonnenwende des Winters wieder erreicht ist. Soweit diese Bewegung des Nils das Land bedeckt hat, ist berall ein fruchtbarer Schlamm zurckgeblieben. Das ist die Erde, die beide Quell-flsse vor ihrer Vereinigung an den oberen Bergen abgesplt haben, die der Nil auf der Sohle des Thals in ruhiger Strmung ablagert. Nun trocknet das Land ab, dann wird es bestellt und bedeckt sich bald mit grnen Saaten, die ihm ein gartenhnliches Ansehen geben. Die Zeit des Wachs-tums dauert bis Ende Februar, im Mrz tritt die Ernte ein; dann folgen drei Monate der Drre, in denen der Nil seinen tiefsten Wasserstand hat. Die grnen Thalgelnde wrden bald ein Raub der Wste werden, wenn nicht bereits im Juni der Leben schaffende Flu seinen Kreislauf von neuem anfinge. Die auerordentliche Fruchtbarkeit des Landes machte gypten zur Kornkammer der alten Welt und nhrte eine so zahlreiche Bevlkerung, da das Nilthal schon in ltester Zeit von Stdten dicht besetzt war. Auer Getreide brachte das Land Palmen, die Papyrusstaude, Lotus, Reis, Baum-wolle u. a. hervor. Im Altertum wurde das Land in Obergypten mit der Hauptstadt Theben und in Untergypten mit der Hauptstadt Memphis geschieden. b) Geschichte. Das alte Reich. Der lteste Staat gyptens, von dem Kunde zu uns gekommen ist, entstand am Eingange des Deltas. Sein Mittelpunkt war eine Verehrungssttte des Sonnengottes Ptah, nur wenige Meilen sdlich von dem heutigen Kairo gelegen, wo allmhlich die groe Stadt Memphis erwuchs, die Hauptstadt des alten Reiches. Die Grndung des Reiches von Memphis, mit dem Theben vereinigt wurde, schrieben die gypter dem König Menes zu, und sie fllt etwa in das Jahr 3500 vor Chr. 35oo Unter den Nachfolgern des ersten Knigs oder Pharaos ragen die Erbauer der grten Pyramiden, dieser eigenartigsten Baudenkmler gyptischer Bau-kunst, hervor, es sind die Könige Chusu, Ehasra und Menkaura, oder wie sie die Griechen nannten, Cheops, Chefren und Mykerynos. Von den Pyramiden, die Grabmler der Könige im alten Reich Memphis waren, finden sich noch heute auf dem Plateau an der Westseite des Nils, das
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